Verstärkt wird die Raumnot durch steigende Kinderzahlen und dem ab 2026 sukzessive eintretenden Rechtsanspruch für Ganztagesbetreuung für die Grundschulkinder. Bei der Suche nach einer Lösung für die festgestellte „Raumnot“, setzte sich dabei Bürgermeister Robert Sedlmayr konsequent für eine synergetische, zeitgemäße Mehrfachnutzung des aktuellen Raumbestands ein, anstatt der anfangs in Betracht gezogenen Idee eines getrennten Neubaus z.B. am Bürgerhaus für die Nachmittagsbetreuung.
„Wenn sich Pädagogik, Architektur und Ausstattung verbinden, gelingt echte Schulentwicklung.“ – Mit dieser Vision entwickelt das Projektteam des Büros LernLandschaft zukunftsfähige Nutzungskonzepte für Schulen. Das innovative Beratungsunternehmen erhielt vom Gemeinderat 2023 den Auftrag zur Erarbeitung eines Nutzungs- und Raumkonzeptes.
Im Rahmen der letzten Sitzung des Gemeinderats stellte das Büro „LernLandschaft“ ihre Präsentation für ein individuelles Nutzungskonzept vor, bei dem pädagogisch-funktionale Aspekte im Vordergrund stehen.
Der Leitfaden, ein erläuterndes Raumfunktionsbuch und die entsprechende Machbarkeitsstudie bildeten die Grundlage für dieses von dem Gemeinderat nun einstimmig beschlossene Projekt.
Entscheidend bei der ersten Vor-Planungsphase („Leistungsphase 0“) des Umbaues und der Erweiterung der Grundschule waren vor allem die Anforderungen und Wünsche der Nutzergemeinschaft zu kennen und zu berücksichtigen.
Dafür setzten sich alle Nutzer des Schulgebäudes (Schule, Gemeindekindergarten und -Hort, Mittagsbetreuung „Rabennest“, Musikschule, zum Teil auch Vertreter der Elternbeiräte und des TTC Geltendorf sowie einige Gemeinderäte) im Rahmen von sieben Workshops an einem Tisch. Konstruktiver Austausch und offene Kommunikation aller Beteiligten bildeten für das vorgestellte Konzept das wesentliche Fundament. Die beschlossenen Konzeptbausteine, sowie das noch zu beauftragende Baugrundgutachten, stellen die Eckpunkte für die Ausschreibung an Architekturleistungen dar.
„Die verschiedenen Nutzer des Multifunktionsgebäudes haben sich in der Vergangenheit lediglich sporadisch ausgetauscht. Seit den Workshops findet eine dauernde, intensive kindbezogene Kommunikation zwischen den Einrichtungen statt“. Das ist schon jetzt ein Riesen-Gewinn zum Wohl unserer Kinder“, so Bürgermeister Sedlmayr
Dem Leitsatz der Schule „Miteinander lernen- miteinander fröhlich sein“ folgend, werden im Rahmen der Baumaßnahmen statt traditioneller, starrer Unterrichtszimmer, jetzt sogenannte „Lernwohnungen“ realisiert. Diese fördern das „Wir-Gefühl“ in modernen Klassenräumen mit Gemeinschafts- und Differenzierungsbereiche. Diese transparenten, interaktiven „Ermöglichungsräume“ begründen eine entscheidende Erleichterung des gesamten Tagesablaufs für Kinder und pädagogisches Betreuungspersonal.
Aus der Präsentation des Nutzungskonzeptes (Copyright LernLandschaft)
Der Gemeinderat setzte in der Sitzung am 27.2.2025 mit einem Kostenrichtwert von max. 14 Millionen EUR einen für die weiteren Planungen vorgegebenen oberen Rahmen. Dies wird die bisher größte Investition für die Gemeinde Geltendorf darstellen.
Bei der Ausschreibung der Architektenleistungen sollen zudem folgende Punkte beachtet werden:
Das beschlossene pädagogische Raumfunktionsbuch, der entwickelte Leitfaden der Nutzer/innen und die funktionale Machbarkeitsstudie bilden die Grundlage der Ausschreibung.
- Es erfolgt zum derzeitigen Zeitpunkt keine Festlegung auf eine der vorgestellten Varianten. Die Architekturbüros sollen in Ihrer Lösungsmöglichkeit dahingehend nicht eingeschränkt werden.
- Der Bestand soll soweit möglich (insbesondere neuerer Gebäudeteil) genutzt werden. Eingriffe sind dabei auf ein Minimum zu reduzieren.
- Räumlichkeiten sollen maximal mehrfach genutzt werden (möglichst viele Synergien).
- Der Gemeindekindergarten verbleibt im Gebäude in den derzeitigen Räumlichkeiten.
- Die benötigte Interimslösung soll vom Aufwand her so klein wie möglich gehalten werden (Umbau im Betrieb).
„Schule ist mehr als eine Bildungseinrichtung“ - dieser Kernsatz des LernLandschaftsteams spiegelte sich bis jetzt bei jeder Phase des Konzeptes wider - Bürgermeister Robert Sedlmayr, Verwaltungsleiter Patrick Naumann und die Kindergarten- und Schulreferenten des Gemeinderats Johanna Rill und Reinhold Lutzenberger sind sich daher sicher, dass dieses Projekt ein starkes Zeichen für die Zukunft der Geltendorfer Grundschüler setzt. Eine Chance für moderne Bildung und Betreuung in einer sich ständig ändernden Gesellschaft, die Kinder, Eltern und pädagogische Fachkräfte vor immer neuen Herausforderungen stellt.“
v.l.n.r. Bürgermeister Robert Sedlmayr, Schulreferent Reinhold Lutzenberger, Kindergartenreferentin Johanna Rill, Geschäftsstellenleiter Patrick Naumann